Pressemitteilung

18.03.1998

Gigabytes zwischen Internet und EDV-Branche

Dortmund - Nicht gerade als Musterknabe unter den Internet-Anbietern steht die EDV-Branche zur CeBIT 98 da. Dabei ist das Internet eines der Wachstumspotentiale der EDV-Branche. Ein besonders professioneller und vorbildhafter Umgang mit diesem neuen Medium wäre daher zu erwarten. "Stark verbesserungswürdig" lautet dagegen das Gesamturteil einer Studie des ProfNet Professoren-Netzwerkes unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Kamenz.

Rang

EDV Unternehmen

Gesamt

1

IBM

73

2

Hewlett-Packard

70

3

Lotus

68

4

TransTec

67

5

mb-Software, Hameln

64

6

Dell

63

7

Neckermann

62

8

Microsoft

61

8

LogiTech

61

8

Horschar, Karlsruhe

61

8

HE & HG, Aichwald

61

8

Elsa

61

13

HeBi, Düsseldorf

60

13

Apple

60

15

SoHard, Fürth

59

15

Fleury, Schwäb. Gmünd

59

15

Adobe,

59

18

Topware

58

18

Otto-Versand

58

18

Intel

58

18

hib-Computer

58

18

Hartung, Peißenberg

58

18

Brinkmann

58

Das ProfNet Projekt-Team beurteilte ca. 1500 Internet-Auftritte in den Bereichen Software, Hardware sowie System- und Handelshäuser und andere Dienstleister. Unter der Regie von Prof. Dr. Uwe Kamenz, Marketing-Professor an der FH Dortmund, mußten die EDVler angesichts von 85 Kriterien hinsichtlich Interaktivität, Handling, Layout und Inhalt bestehen. Angeführt wird die gesamte Branche von IBM, somit auch in der Sparte Hardware Klassenprimus. Punktstark zeigen sich auch die Unternehmen Lotus (Software), und Neckermann (System-/Handelshäuser und andere Dienstleister).

Doch zum uneinheitlichen Bild der EDV-Branche im Web-Reich der schier unbegrenzten Möglichkeiten gehört auch das überraschend schlechte Abschneiden der weit überwiegenden Zahl der EDV-Spezialisten. Die Meister der Bits und Bytes sammeln nach ProfNet-Kriterien sogar weniger Punkte als andere von ProfNet untersuchte Branchen. So wird in puncto aktueller Inhalte jeder Nutzer einer EDV-Unternehmensseite aktuelle Informationen zur CeBIT erwarten. Doch deutlich weniger als die Hälfte der EDV-Firmen weist auf ihr Angebot und ihre Aktivitäten auf der CeBIT 98 hin.

Der Kunde sollte auch immer die Möglichkeit des Bestellens haben. Ist dies vertriebspolitisch nicht gewünscht, muß der Kunde den Weg zum Händler aufgezeigt bekommen. Dies ist bei der Hälfte der Internetauftritte der EDV-Branche nicht der Fall. Das bedeutet, daß die Hälfte der EDV-Branche gar nicht möchte, daß der Kunde direkt oder indirekt über das Internet bestellt und kauft!

Die Ergebnisse der Analyse der Internetauftritte der EDV-Branche in Deutschland zeigen zwei wesentliche Trends. Die Großen bei Hardware und Software haben ihre Hausaufgaben besonders beim Layout und bei den Inhalten gemacht. Trotzdem sind auch hier besonders bei der Interaktivität deutliche Verbesserungspotentiale. Als Vorbild können sie nur bedingt dienen. Was allerdings verwundert ist der Trend bei den Kleinen, den Händlern und Systemhäusern. Diese Unternehmen präsentieren sich überwiegend so, als ob sie nicht wüßten, was das Internet an Möglichkeiten bereithält. Welcher Auftraggeber wird für seinen kundenorientierten Internetauftritt ein Systemhaus aufsuchen, welches sich selber nicht kundenorientiert und professionell im Internet präsentiert? Dabei verkennen diese "Kleinen", daß im Internet alle gleich sind. Nur hier kann sich der Kleine wie ein Großer präsentieren und das mit überschaubaren Kosten. Erwartet der Kunde nicht von diesen Anbietern besonders engagierte edv-begeisterte Mitarbeiter, die quasi Tag und Nacht an ihren Internetseiten "basteln"?

"Die Internetseiten des EDV-Handels und der Systemhäuser befinden sich auf dem Niveau der Amateure im Internet und liegen beispielsweise nach Punkten auf dem Niveau der in einer anderen ProfNet Studie beurteilten Seiten von Fußballfans", so die Bilanz von ProfNet.

Unabhängig von den unterschiedlichen Ergebnissen der vielen Prognosen über Stärke oder Schwäche des Internetwachstums ist eindeutig: das Internet wächst! Deshalb ist es für alle EDV-Unternehmen - ob groß ob klein - keine Frage des Ob, sondern nur noch die Frage nach dem Wie ihres Internetauftrittes. Und deshalb schreibt das ProfNet Projektteam um Prof. Kamenz den EDV-Spezialisten für die Nachmessearbeit in den Terminkalender: "Internetauftritt dringend kundenorientierter gestalten!"

 

spiegelt sich in einer zurückhaltenden und wenig kundenorientierten Internet-Nutzung wider. Die Ursachen herauszuarbeiten, um so zu neuen erfolgreicheren Internet-Strategien zu gelangen hat sich die ProfNet Projektgruppe "Internet" zum Ziel gesetzt. Dazu werden ungewöhnliche und vor allem neue Ansätze gewählt.

 

* Die EDV-Studien werden mit freundlicher Unterstützung von auf einem

Farblaserdrucker ausgedruckt!