14 Prozent der Kreditinstitute leisten sich Internet-Auftritt

Dortmund/Frankfurt – Gerade mal "zufriedenstellend" lautet das Urteil der Internet-Experten des ProfNet Instituts für Internet-Marketing in puncto Web-Präsenz von Kreditinstituten in Deutschland. Mit der erstmaligen vollständigen Darstellung und Bewertung der Internetauftritte im Bankenbereich geht das ProfNet Professoren Netzwerk erneut an die Öffentlichkeit. 465 Geldinstitute standen auf dem Prüfstand – und damit 14 Prozent von insgesamt 3355 Einrichtungen, die sich virtuell outen.

Rang

Unternehmen

Gesamt

1

Commerzbank AG

76

2

Dresdner Bank AG

75

3

Deutsche Bank AG

73

4

Direkt Anlage Bank GmbH

70

4

Nord LB

70

6

Bank 24 AG

69

7

Landesgirokasse Stuttgart

68

8

Städtische Spk. Bremerhafen

66

9

Stadtsparkasse Köln

65

10

Bay. Hypo- und Vereinsbank

64

10

Stadtsparkasse Witten

64

10

Verbandsparkasse Wesel

64

13

Kreissparkasse Köln

63

13

Sparkasse Hamm

63

13

Stadtsparkasse Nürnberg

63

13

WGZ-Bank

63

17

Sparkasse Neuwied

62

17

Stadt-u. Kreisspk. Pforzheim

62

17

Vereinigte Spk. Weilheim

62

20

Stadtsparkasse Schweinfurt

61

20

Stadtsparkasse Blomberg

61

 

Durchschnitt alle Banken

48

Im Fokus des Interesses stand für das ProfNet Projektteam Internet des Dortmunder ProfNet Instituts für Internet-Marketing die Kundenfreundlichkeit der einzelnen Auftritte. Die wissenschaftliche Leitung hatte Prof. Dr. Uwe Kamenz von der Fachhochschule Dortmund, Direktor des ProfNet Instituts für Internet-Marketing. Das Trendergebnis der Banken - Studie bewertet Prof. Kamenz unzweideutig: "Mit 48 von 100 möglichen Punkten ein zufriedenstellendes Ergebnis im ProfNet Branchenvergleich. Die Chancen und Möglichkeiten des neuen Mediums sind grundsätzlich erkannt und auch teilweise umgesetzt. Trotzdem zeigt die Studie, daß die Zielgruppenorientierung im Bereich Inhalte unzureichend ist und von der Integration der Interaktivitätsmöglichkeiten des Internets zu wenig Gebrauch gemacht wird. Das Internet-Banking steckt sogar noch in den Kinderschuhen." Dabei sei nicht nur der Zahlungsverkehr über das Internet einfacher abzuwickeln, sondern, so der Marketing-Experte weiter, würden sich hier jegliche Bankprodukte und –dienstleistungen anbieten. Die zu erreichende Punktzahl von 100 gliedert sich auf in die Obergruppen Inhalte (40), Layout, Handling, und Interaktivität (je 20 Punkte).

Sieger im ProfNet-Vergleich ist die Commerzbank AG mit 76 Punkten vor der Dresdner Bank (75) und der Deutschen Bank (73). Eine gute Nutzerführung und vielfältige Möglichkeiten der Kontaktaufnahme bescheinigt Kamenz Direktbanken wie der Deutschen Anlage Bank und der Bank 24. Noch vor dem zweitgrößten deutschen Kreditinstitut, der Hypovereinsbank, haben sich einige Sparkassen auf vorderen Plätzen in der ProfNet Wertung behaupten können. Ein besonders schlechtes Abschneiden quittieren die ProfNet-Internet-Experten nicht nur den Kreditgenossenschaften wie Volks- und Raiffeisenbanken, sondern auch den Realkreditinstituten wie die Deutsche Hypothekenbank sowie den Kreditinstituten mit Sonderaufgaben wie die Deutsche Industrie Bank AG. Der weitere Vergleich der Kreditinstitutsgruppen zeigt, daß sich Sparkassen und Girozentralen im Mittelfeld behaupten. Sieger im Gruppenvergleich sind die Direktbanken mit 51 von 100 Punkten.

Minuspunkte holten sich die vielen Kreditinstitute, die es versäumen, auf ihrer Internet-Seite Kunden gezielt anzusprechen. Während Produkte meist vielversprechend plaziert sind, fehlen Verkaufsmöglichkeiten. Nur 44 Prozent der Banken räumen die Möglichkeit ein, direkt per E-Mail mit einem Kundenbetreuer Kontakt aufzunehmen. Nur sieben Prozent der Kreditinstitute bieten Inhalte in Englisch oder einer anderen Fremdsprache an. Ausnahmen sind aktuelle Informationen über Aktienkurse ebenso wie eine ständig erreichbare Telefonauskunft.

Trotz zahlreicher vielversprechender Ansätze bleibe für die Geldinstitute noch jede Menge zu tun, um den Herausforderungen des wachsenden elektronischen Handels sowie eines globalen Datennetzes als Vertriebsweg für Bankprodukte rundum gerecht werden zu können.

 

Anhang:

ProfNet steht für Professoren-Netzwerk, unter dessen Dach verschiedene Professoren unterschiedlicher Fachrichtungen und Hochschulen miteinander vernetzt sind, um für die Praxis neue Problemlösungen zu finden. So werden in verschiedenen Projektteams bzw. ProfNet Institutionen unterschiedliche Schwerpunkte und Ziele gesetzt.

Die Unzufriedenheit der Internet-Nutzer und der Internet-Anbieter spiegelt sich in einer zurückhaltenden und wenig kundenorientierten Internet-Nutzung wider. Die Ursachen herauszuarbeiten, um so zu neuen erfolgreicheren Internet-Strategien zu gelangen, Wissenschaft und Praxis miteinander zu verknüpfen, hat sich das unabhängige ProfNet Institut für Internet-Marketing zum Ziel gesetzt. Dazu werden ungewöhnliche und vor allem neue Ansätze gewählt.